s-Prozess

s-Prozess

 

[Abkürzung von englisch slow »langsam«], Astronomie: Prozess der Nukleogenese, der beim Vorliegen nur geringer Neutronenflussdichten stattfindet, im Gegensatz zum r-Prozess. Der s-P. besteht im Einfangen eines Neutrons durch einen Atomkern, wodurch meist ein instabiles Isotop entsteht, das einen Betazerfall erleidet, bevor wegen der geringen Neutronenflussdichte ein zweites Neutron eingefangen werden kann, was insgesamt zu einem stabilen Atomkern führt. Der s-P. findet v. a. in massereichen Sternen während des Roten-Riesen-Zustands statt (Sternentwicklung), wenn in der Zone des Heliumbrennens auch instabile Atomkerne entstehen, die Neutronen aussenden. - Durch den s-P. werden v. a. Atomkerne gebildet, die schwerer sind als Eisen und etwa gleich viele Neutronen und Protonen enthalten.